Eine Biographie von Stefan Zweig
Zweigs Bild ist frei von Verzerrungen und Überschätzungen des 18. und 19. Jahrhunderts, zumal der Autor bei aller Akribie des Quellenstudiums dazu neigt, psychologische Erklärungen den ohnehin zweifelhaften Dokumenten vorzuziehen. So zeichnet er die Tragödie ungewollten Heldentums. Es bedurfte des äußeren Unglücks, damit Antoinette die Grenzen ihrer Durschnittlichkeit überschritt. Die einzige denkwürdige Leistung ihres Lebens waren Sterben und die Jahre der Erwartung der Guillotine. Sie rang ihrem Charakter die Fähigkeit gerade dazu ab.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
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