Türen gehen auf 27

Briefe an die Bewohner/innen einer Stadt

Von Ingrid Bösch

Die ersten drei Zeilen in unserem blauen Fenster in der Villa Sonnenschein lauten:

Ehren was ist
Alles hängt zusammen
Alles bedingt sich

Was ehren und schätzen wir in unserer Stätte des Wirkens?


• uns selbst und all jene, die hier ein und aus gehen
• unsere großzügigen Räumlichkeiten hier in der Villa Sonnenschein
• (halb-)öffentliche Lebensplätze der Stadt, die wir gerne besuchen und beleben, weil wir über keinen eigenen Garten verfügen. Solche Orte sind z.B.
• Wasserplätze
Kneippanlage Ledi an heißen Sommertagen
Den Emsbach an warmen Frühlings- Sommer- und Herbsttagen im Bereich Schlossplatz
Den Krebsgraben an Furten und für kleine Kinder gut zugänglichen Stellen
Bei Regenwetter Pfützen springen auf nicht gepflasterten Straßen mit Fahrverbot für öffentlichen Verkehr.
• Wald (immer freitags)
hinter dem israelitischen Friedhof
Wanderweg entlang dem Bergfuß Richtung Götzis bis zum islamischen Friedhof
• Spielplätze
öffentlicher Spielplatz beim KIGA Neunteln
öffentlicher großer Spielplatz beim Lehmloch
Garten des Kindergartens Neunteln in Ferienzeiten
• Schlossplatz
manchmal am Donnerstag zum Einkaufen auf dem Markt

Alles hängt zusammen und alles bedingt sich sind Grundannahmen, auf denen ein Weltbild wachsen kann, das nichts ausschließt. Ein Weltbild, das die Dynamik und Unendlichkeit schöpferischer Erscheinungen in gleicher Weise zu umfangen vermag, wie die Unendlichkeit der Stille. Wenn alles „drinnen“ ist, eröffnet sich die Frage, wie wollen wir dieses Zusammenhängen, einander bedingen, gestalten? Welche Werte wollen wir als handlungsleitend wählen? Liebe? Ja. Vielfalt? Ja. Respekt? Ja. Schöpferischer Selbstausdruck? Ja. Selbstwirksamkeit/Macht? Ja. Erholung? Ja. Gemeinschaft? Ja. Humor? Ja. Feiern? Ja. Und die Turnübungen dazu? Das sind zum Beispiel:
• Wir vertrauen darauf, dass jedes Lebewesen in seiner Entwicklung aus seiner inneren Quelle Beistand erhält.
• Für die Entfaltung individueller Lebensabsichten und Fähigkeiten stellen wir im Miteinander ein hohes Maß an Wahlfreiheit bereit.
• Wir entscheiden wesentliche Fragen im Team im „Konsent“ (siehe Soziokratie im letzten Brief)
• In Konflikten nehmen wir die Anliegen aller Beteiligten in gleicher Weise wichtig.
• Gefühle und Gedanken liegen in der Verantwortung der jeweiligen Person, weil nur sie Kontrolle darüber hat.
• Sanfte Eingewöhnung ans Zusammenleben im Herbst

Der vierte Satz im blauen Farbfenster

Wir verstehen uns als lernender, schöpferischer Organismus, der die Stadt Hohenems mitgestaltet.

stellt die Frage nach dem „Was wollen wir als schöpferischer Organismus lernen?“
• uns selbst und einander in unseren tieferen menschlichen Bedürfnissen wichtig nehmen
• miteinander und voneinander lernen
• unsere Unterschiedlichkeit als Reichtum und Inspiration erleben
• uns immer wieder daran erinnern, dass nichts selbstverständlich ist
• die Wirkkraft unserer Gedanken und Gefühle bewusst lenken
• uns produktiv und freudvoll vernetzen und zusammen Leben/Stadt gestalten
• lieben was wir leben und leben was wir lieben

Und damit die im Visionsprozess angeregten Visionen, Wünsche und das Interesse mitzuwirken im Fluss bleibt, lade ich alle in Hohenems lebenden u/o wirkenden Menschen, denen die Mitgestaltung der Bildungslandschaft in Hohenems am oder im Herzen liegt, ein, miteinander in den Dialog einzutreten.

Wo: Villa Sonnenschein, Maria-Waldburga-Straße 1
Wann: Freitag, 12. Juli 2013 von 18:30 – 21:00 Uhr
Anmeldung: Kleinkinderbetreuung Neunteln, Villa Sonnenschein, Handy 0664 96 381 96

Im Grunde ist jede Organisation ein Produkt der Denk- und Interaktionsweisen ihrer Mitglieder. (Zitat: Fieldbook zur Fünften Disziplin, 1997, S. 54, Peter M. Senge u.a. - (ein Klassiker der Personal- und Organisationsentwicklung))

Das Visionscafe geht auf Wanderschaft...
Ende Mai verlässt das Visionscafé die Räume in der Marktstraße 42. Wegen der großen Beliebtheit des Cafes wollen wir es gerne weiterführen. Wir freuen uns beim gemeinsamen „Austrinken“, am Samstag, 25. Mai von 10 - 13 Uhr über tolle Ideen, WIE und WO und WER mit uns das Cafe weiterführen möchte, damit visionäre Kommunikation weiterhin mit Gemütlichkeit gepflegt werden kann.
Das Visionscafé-Team

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