Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull


Von Thomas Mann

Mit schmerzlichem Bedauern greifen wir zu diesem Werk, das als letztes aus der Feder des Meistererzählers kam und das leider keine weiteren Bände erleben wird. Doch mit steigerndem Schmunzeln folgen wir den Schelmenstreichen dieses Felix Krull, sei es in seiner Jugend bei jenem vorgetäuschten Violinkonzert oder bei den simulierten Nervenanfällen an der Rekrutenaushebung, sei es bei seinen Lebensjahren als Liftboy eines mondänen Hotels, oder als regelrechter Hochstapler in der Rolle des Marquis de Venosta auf einer Weltreise, die ihn nach Portugal führt, zu jener denkwürdigen Audienz beim König und zur Bekanntschaft mit Professor Kuckuck, mit dessen reizender, scharfzüngiger Tochter und der immer noch lebenshungrigen Mutter ... Und wieder bewahrheitet sich die Erkenntnis, dass man auch das Gewagteste sagen kann, wenn man weiß, wie man es sagen soll. Dabei ist diese schöne Bestätigung nur einer der vielen Vorzüge, die das vorliegende Werk zu einem lesenswertesten des verstorbenen großen Künstlers machen.

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