Von Lev N. Tolstoj
Der Roman ist eins der mächtigsten und eigentümlichsten Werke aller
Literaturen, eine Art Nationalepos in Prosa, zu dem die
Sebastopolskizzen nur ein Auftakt waren. Es ist das von einem
ungeheuerlichen Detailreichtum strotzende Riesengemälde jenes Russlands,
das durch den Kampf mit Westeuropa, mit Napoleon aufgerüttelt wird. Es
führt die sieben Jahre von 1805-1812 vor, es zieht Kaiserschloss und
Bauernhütte in seinen Rahmen, es lässt die großen Akteure der Zeit
auftreten - Napoleon, Alexander I., Kutusow - wie die dunkle Masse der
Statisten, es berührt und benützt alle Stände und Strömungen, alle
gesellschaftlichen und politischen Gegensätze, es ist so groß, dass man
staunt, und so eigentümlich russisch, dass man stutzt.
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