Bericht aus der Zukunft von Hohenems im Jahre 2033 / 14.03.2013


Pete Ionian berichtet:

Zukunftswerkstatt

Am vergangenen Wochenende wurde die Zukunftswerkstatt gestartet. Der Titel „Von der Zukunft in die Gegenwart“ ist nicht etwa falsch herum geschrieben, sondern genau so gemeint. Unsere Zukunftsvisionen stehen wie Leitsterne am Himmel unserer Gegenwart. Die Zukunftswerkstatt der Vision Stadt Hohenems versuchte genau das, nach fernen Sternen zu greifen, um sie in unsere Welt bringen.


Begegnung und Austausch

Das industrielle Ambiente der Otten Gravour unterstützte die Aufbruchsstimmung unter den über 100 Teilnehmer/innen. Schon zu Beginn am frühen Samstagvormittag wurde Begegnung und Austausch groß geschrieben. Liebevoll vorbereitete Textimpulse halfen dabei, die üblichen Grüppchen für den Kontakt zu anderen, oft unbekannten aufzunehmen. In angenehmer Atmosphäre verwickelten sich die Gespräche bis alle in den hinteren Teil der Halle gebeten wurden.

Meilensteine des Prozesses

Im kreisrunden Plenum fand dann die offizielle Begrüßung durch die Vertreter/innen der Stadtverwaltung und das Prozesskernteam statt. In einem kurzen Abriss wurde an die zahlreichen bereits wahr gewordenen Meilensteine der Vision Stadt Hohenems erinnert. Das Visionscafé, das in der Marktstraße entstanden ist, die Ausstellung im Haus „Frohe Aussicht“, die Wegführung als Lehrlingsprojekt, die Skulpturen und Kunst von Günther Blenke, der Ideenpool rund um die Visionskarten und die vielen Menschen, die sich für den aufkeimenden Stadtentwicklungsprozess engagieren, machen ihn mehr und mehr sichtbar.

Zukunftsbilder als Grundlage

Für die Zukunftswerkstatt selbst wurde eigens ein Arbeitsheft produziert. Dessen Kernstück stellt eine Studie der ETH Zürich dar, in der verschiedene mögliche Zukunftszenarios erarbeitet wurden. Diese Thesen bildeten die Grundlage für die weitere gemeinsame Arbeit. Jede und jeder wählte sich die Zukunftsbilder aus, die sie angesprochen hatten und brachte sie dann in Verbindung miteinander. Dort wo sich die meisten Teilnehmer/innen interessierten, wurden Punkte gesetzt. So ergaben sich kleine Arbeitsgruppen zu sechs Leuten mit ähnlichen Grundgedanken.
Visionen der Hohenemser/innen
An den Arbeitstischen wurde dann an der konkreten Vision gearbeitet. Man stellte sich vor, es sei das Jahr 2033 und die ausgewählten Zukunftsszenarios seien wahr geworden. Was bedeutet das für Hohenems? Wie leben die Menschen? Mit diesem System als Katalysator überschlugen sich die Visionen bei den Teilnehmer/innen. Nach kürzester Zeit hatten 16 Gruppen ihre Leitsterne entwickelt und festgehalten. Im Plenum gab es dann kurze Präsentationen die vor Ideen und Humor strotzten.

Hohenems in Bewegung

Neben den handfesten Vorschlägen und visionären Überlegungen der Hohenemser/innen schuf die Zukunftswerkstatt einen angenehmen Rahmen, wo sich Männer und Frauen unterschiedlichster Generationen, Nationalitäten und aller politischen Farben zusammenschließen konnten, um an der Vision für Hohenems zu arbeiten. In den Pausen wurde ungezwungen genetzwerkt. Die Zukunftswerkstatt hat ein weiteres sichtbares Zeichen gesetzt dafür, dass der Visionsprozess kein Konzept ist, sondern tatsächlich stattfindet. Hohenems hat sich durch immer mehr Menschen, denen die Zukunft ihrer Stadt am Herzen liegt in Bewegung gesetzt.

Die Vision im Alltag

Am Ende nahmen alle noch eine Hausübung mit. Jede und jeder suchte sich sein bzw. ihr persönliches Schlüsselwort des Tages. Diese Begriffe der Zukunft werden nun von 100 Menschen zwei Wochen lang durch den eigenen Alltag und durch Hohenems getragen. Herauszufinden gilt, wo man dem Begriff begegnet und was das auslöst. Der Prozess wird so in Bewegung gehalten. Herauszufinden gilt aber auch, welche Wirkung 100 visionierende Menschen auf ihre Umgebung ausüben.

Der Prozess lebt weiter

Die Zukunftswerkstatt hat es erfolgreich geschafft, Bürger, Angestellte aus der Verwaltung und Politiker an denselben Tisch zu bringen. Man ist sich auf Augenhöhe begegnet und hat gemeinsam gearbeitet. Für viele was das eine neue und zündende Erfahrung. Es bleibt zu hoffen, dass diese Kultur des miteinanders auch weiterhin aufrechterhalten bleibt. Die konkreten Ergebnisse, auf die alle gespannt warten, sind erst der zweite Schritt. Nun gilt es ganz persönlich Verantwortung zu übernehmen und sein Teil beizutragen, für ein gemeinsames Hohenems das Identität stiftet.

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