Wo bleibt der Datenschutz?
Wohnungssuchende haben es Vorarlberg aufgrund der völlig überteuerten Mieten auf dem privaten Wohnungsmarkt und prekären Wohnverhältnissen schon schwer genug. Nun wurde mir ein Bewerbungsbogen einer Immobilienfirma zugespielt, bei welchem unter dem Titel “Mieterselbstauskunft & Einverständniserklärung” diskreteste Daten von den Wohnungswerbern abverlangt werden.
Neben den Kontaktdaten wird die Bekanntgabe der Sozialversicherungsnummer (???), die Höhe des Einkommens und Unterhaltszahlungen, der Arbeitgeber, die Art des letzten Wohnsitzes inclusive Miethöhe und Betriebskosten, der Namen des aktuellen Vermieters, eingefordert. Des weiteren wird “ersucht” die persönlichen finanziellen Verhältnisse wie unter anderem Pfändungen und Kredite und Leasingzahlungen offenzulegen. In der Folge muss auch noch eine Begründung abgegeben werden, weshalb diese Aussenstände zustande gekommen sind.
Schlussendlich wird mit der Unterschrift dieses fragwürdigen Bewerbungsbogens zugestimmt, dass diese Daten vom Vermieter oder seiner Vertrauensperson überprüft werden können. Natürlich, so steht es in diesem Elaborat, hat der Wohnungswerber mit dieser Auskunft keinen Anspruch auf eine Wohnung. Damit ist einem Datenmissbrauch Tür und Tor geöffnet.
Völlig unverständlich für mich ist diese Vorgehensweise, bei der die Not der Wohnungssuchenden ausgenützt wird, um an diskrete Daten heranzukommen. Hier von Freiwilligkeit das Wort zu reden ist absurd, da sich die Betroffenen in der Regel in einer Zwangssituation befinden. Verweigern sie die Daten, gibt’s einfach keine Wohnung.
Diese Praxis gehört sofort abgestellt!
Euer Bernhard
Labels:
Politik
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