Ein Sommergespräch mit Armin Wolf
von Armin Thurnher | aus FALTER 31/12 | 3 Kommentare
Ab 13. August sendet der ORF wieder seine traditionellen Sommergespräche. „Zeit im Bild 2“-Anchorman
Armin Wolf übernimmt zum zweiten Mal nach 2005 die Moderation. Mit Armin Thurnher spricht der härteste Interviewer des Landes über die Rollen von Politikern und Journalisten, über Quoten und Qualität, über Twitter und seinen Traumjob.
Falter: Herr Wolf, werden Sie als Redakteur oder nur als Moderator wahrgenommen?
Armin Wolf: Oft werde ich sogar gefragt, ob meine Fragen von mir sind. Irgendwie erniedrigend, oder? Aber außer dem Programmhinweis ganz zum Schluss ist jedes Wort, das ich auf Sendung sage, von mir. Nur bei Studiogästen aus dem Sport frage ich Kollegen, die sich auskennen, da bin ich echt ahnungslos. Aber in der ZiB moderieren grundsätzlich nur gelernte Journalisten, keine Nachrichtensprecher.
Auf welche Interviews sind Sie stolz, welche waren Ihnen peinlich?
Wolf: Stolz bin ich auf keines, ich hab noch keines gemacht, mit dem ich zufrieden bin. Peinlich war mir ein frühes Interview mit Wolfgang Schüssel zum Thema Eurofighter. Ich war gut vorbereitet und wusste, dass der Preis für den Eurofighter doppelt so hoch war wie für den Gripen. Das war damals nicht wirklich bekannt, und es sollte eine der zentralen Fragen werden. Ich frage also, warum die Gripen, die 100 Prozent billiger waren, nicht gekauft wurden. Während ich frage, sehe ich, wie es in seinen Augen blitzt, und schon sagt er: „Herr Wolf, wenn die Gripen 100 Prozent billiger gewesen wären, wären sie gratis gewesen, und dann hätten wir sie auch genommen.“ Das war natürlich ein Versprecher von mir, aber in dem Moment war das Interview aus, davon habe ich mich trotz Korrektur nicht mehr erholt. Und dann jenes Grasser-Interview, wo er am Ende sagt: „Sie haben mir gefehlt, Herr Wolf!“ Das war natürlich eine Lüge, aber mir ist nix Passendes darauf eingefallen und es hat das Interview gekippt. Fernsehen ist ja ein irrationales Medium.
Was hat sich geändert in diesen zehn Jahren?
Wolf: Mehr Politiker machen, was früher nur Jörg Haider gemacht hat: Sie halten sich nicht an die Spielregeln. Die zentrale Spielregel lautet, ein TV-Interview ist keine Wahlrede, sondern besteht aus mehreren Fragen und mehreren Antworten – und die sollten, wenn’s geht, etwas mit den Fragen zu tun haben.
Frank Stronach zum Beispiel hat das Studio usurpiert und wollte keine Fragen hören.
Wolf: Eine andere Tendenz ist, den Interviewer infrage zu stellen, wie das Martin Graf kürzlich versucht hat. Ich glaube, das hat mit der allgemeinen Erosion von Autoritäten zu tun. Ein Politiker und ein Moderator heute sind nicht mehr das, was sie in den 70er-Jahren waren.
Haben nicht gerade Sie einen Status wie kaum ein Moderator zuvor?
Wolf: Walter Cronkite in den USA oder bei uns Robert Hochner hatten in den 70er-Jahren einen ganz anderen Status. Durch schiere Massenwirkung, damals sahen 2,6 Millionen im Schnitt die „ZiB“, heute schaut gut eine Million zu. Damals begannen die Journalisten, kritisch zu fragen.
Das legendäre Waldheim-Interview der ORF-Journalisten Peter Rabl und Hans Benedict fand erst Ende der 80er-Jahre statt.
Wolf: Das Interview ist eine Ikone des österreichischen Journalismus. Aber es wäre heute noch ein Skandal, weil es im Ton sehr respektlos war. Aber dieses Interview war unglaublich wichtig, weil es die Rechtsprechung festgelegt hat.
Der Verfassungsgerichtshof hat daraufhin das kritische Nachfragen legitimiert.
Wolf: Für immer. Kein Politiker kann sich mehr über kritische oder auch zugespitzte Fragen beschweren. Dennoch kann ich den Herrn Graf nicht behandeln wie er mich.
Wenn Sie ihn interviewen, spielen Sie beide eine Rolle. Was geht Ihnen da durch den Kopf?
Wolf: Natürlich verhalte ich mich anders als in einem Privatgespräch mit Herrn Graf. Abgesehen davon, dass ich keine Privatgespräche mit ihm führe, ich kenne mich ja nicht so aus bei Fechten oder Stiftungen. Aber wenn Graf mir vorwirft, ich hätte keine Ahnung von Prozentrechnen, begeht er einen Regelbruch, den seine Fans lustig finden, der Rest der Zuseher ist ihm egal. Begehe ich einen Regelbruch, finden das vielleicht meine Hardcorefans lustig, aber 90 Prozent der Zuschauer fänden es befremdlich.
Was genau ist Ihre Rolle?
Wolf: Ein Moderator im öffentlich-rechtlichen TV, der seriös, glaubwürdig, ausgewogen und fair, kritisch, aber höflich die Interessen der Zuseher vertritt.
Und die wären?
Wolf: Mehr über das zu erfahren, was politisch los ist. Ich vertrete die politisch interessierten Zuseher.
Sie erfüllen die Rolle dessen, der kritisch nachfragt. Dahinter steht die Hoffnung, jemanden zu überführen, ein Geständnis auf offener Szene zu bekommen.
Wolf: Mit dieser Erwartungshaltung kämpfe ich manchmal, auch in der Redaktion. Da gibt es mitunter die Stimmung: Der oder jener kommt, den werde ich „aufmachen“. Ich weiß aber, dass das nicht passiert, das sind lauter Vollprofis, ich habe sieben Minuten, da bricht keiner zusammen und tritt auf Sendung weinend zurück.
Was sagt uns das über die Entwicklung der Demokratie, wenn Leute immer mehr Probleme mit kritischen Fragen haben?
Wolf: Ich teile nicht die Diagnose, dass alles immer schlechter wird. Vielleicht gab es in den 70er-, 80er-Jahren ein Mondfenster: bereits eine Emanzipation vom Autoritären, aber noch keine so professionalisierte politische Öffentlichkeitsarbeit. An Bruno Kreisky habe ich nur vage Erinnerungen, aber das war schon noch ein feudaleres Verständnis von Politik, eher so, wie es heute die Herren Häupl und Pröll praktizieren. Kreisky hätte sich wohl nicht so fragen lassen, wie ich Wolfgang Schüssel oder Werner Faymann fragen kann.
Ihre Rolle ist es, kritisch zu fragen und zu verhindern, dass Ihr Gegenüber seine Rolle spielt und Botschaften platziert. Das heißt, Sie spielen Ihre demokratische Rolle, tragen damit aber dazu bei, den Respekt für demokratische Politiker aufzulösen.
Wolf: Es gibt ein großartiges, 30 Jahre altes Buch des amerikanischen Medienwissenschaftlers Joshua Meyrowitz, in dem er argumentiert, dass in der Fernsehgesellschaft der Respekt für Politiker zwangsweise abnehmen muss, weil Charisma und Aura eine gewisse Unsichtbarkeit und Distanz voraussetzen. In der permanenten Beobachtung kann niemand charismatisch bleiben.
Sie agieren für mehr und lebendigere Demokratie, demontieren sie aber dabei.
Wolf: Es ist ein Dilemma. Genauso wie das Gefühl, mit jedem kritischen Bericht über die Regierung deren politischen Gegnern Stimmen zu besorgen – ist ja auch nicht unsere Aufgabe.
Warum machen Sie keine Experteninterviews mit Politikern? Die hätten eine andere Tonalität.
Wolf: Weil Politiker nicht als Experten, sondern als Akteure ins Studio kommen und sie ihr Tun auch rechtfertigen sollen. Ich fände es seltsam, Frau Fekter statt Wifo-Chef Aiginger einzuladen.
Politiker können Ihnen gar nicht offen antworten, denn der Gedanke an das Archiv sorgt für Selbstzensur.
Wolf: Politiker ist ein extrem schwerer Job. Wir halten den Leuten vor, was sie früher gesagt haben, und das führt dazu, dass sie immer weniger sagen. Andererseits könnte einer ja auch sagen, er habe seine Meinung geändert. So furchtbar wäre das nicht. Nur Idioten entwickeln sich nicht weiter.
Churchill hatte kein Problem mit Meinungsänderungen.
Wolf: Adenauer auch nicht. Ich verstehe nicht, dass so wenige Politiker von Van der Bellen gelernt haben. Er war als Person viel populärer als seine Partei. Das hatte zu tun mit der Art, wie er aufgetreten ist: zuhören, nachdenken, antworten. Nur Wissenschaftsminister Töchterle versucht das ähnlich und hat damit auch Erfolg. Sonst nimmt die Message-Disziplin zu: egal, was gefragt wird, Hauptsache, die Botschaft durchbringen.
Als Durchschnittspolitiker hätte ich Angst, untrainiert zu Armin Wolf zu gehen und notgeschlachtet zu werden.
Wolf: Van der Bellen war ja nicht untrainiert. Er hat sich trotzdem verhalten wie ein normaler Mensch, und das kommt bei den Zuschauern gut an.
Und das wirkt auf Sie?
Wolf: Natürlich. Das schwierigste Sommerinterview 2005 war nicht Strache oder Haider, sondern Van der Bellen. Wenn man weiß, dass Zuschauer den nett finden, und er auch persönlich nett ist, ist es schwer, ihm gegenüber hart und böse zu sein.
Warum müssen Sie hart und böse sein?
Wolf: Weil die Leute mir sonst unterstellen würden, ein Grüner zu sein, und weil ich natürlich versuche, allen gegenüber gleich kritisch zu sein. Andererseits: Bin ich zu hart, kippt das Interview, weil es gegenüber einem Netten schnell unsympathisch wirkt.
Warum versucht das Fernsehen nicht andere Formate? Etwa mehrstündige Interviews?
Wolf: Ich habe das heuer vorgeschlagen. Einen Tag lang einen Politiker begleiten und auf eine Stunde zusammenschneiden. Die Politiker würden nicht mitmachen.
Ich würde das drei Stunden lang anschauen.
Wolf: Sie sind der Herausgeber einer Zeitung, die 100.000 Leser hat. Wir haben 500.000 oder 800.000. Das könnte man höchstens als Director’s Cut auf ORF III spielen!
Sie passen sich den Zuschauern an, statt sie herauszufordern.
Wolf: Ich würde sie gern mehr herausfordern, die haben aber hunderte Fernsehkanäle, und wenn sie sich eine Minute langweilen, sind sie weg. Die meisten wollen nicht herausgefordert werden, drum lesen sie auch die Krone und Heute und nicht die FAZ.
Die Sehnsucht nach der Masse führt aber zu Substanzverlust.
Wolf: Eh, deshalb braucht es den Kompromiss. Der heißt für mich „ZiB 2“. Viele Zuseher, aber trotzdem nicht zu oberflächlich. Und solange der ORF nur nach Tagesreichweiten beurteilt wird, haben es Experimente schwer.
Sollte der ORF nicht ohne Werbeerlöse finanziert werden?
Wolf: In einer idealen Welt ja. Wenn eine ausreichende öffentliche Finanzierung ohne politischen Druck stattfinden würde. Die politische Kultur in diesem Land spricht dagegen.
Müsste die Politik das nicht aus Selbsterhaltung wollen?
Wolf: Ach, die Politik müsste so viel aus Selbsterhaltung wollen! Aber die Lernfähigkeit ist da offenkundig ziemlich begrenzt.
Hat sich seit dem Fall Niko Pelinka im ORF was geändert?
Wolf: Nein, die Pelinka-Sache war glücklicherweise ein Ausreißer. Seit ich beim Fernsehen bin, war die Unabhängigkeit der Journalisten nie größer als in den letzten Jahren. Sorgen macht uns das ständige Sparen, das echt schon an die Substanz geht.
Ich habe nicht verstanden, warum die Aufregung im Fall Pelinka so groß war und im Fall Grasl so klein.
Wolf: Es ist was anderes, ob ein leitender Redakteur aus einem ORF-Landesstudio in die ORF-Zentrale oder ob einer de facto aus einer Parteizentrale in den ORF wechselt. Dass Grasl kaufmännischer Direktor wurde, war ungewöhnlich und hatte wohl mit politischen Wünschen zu tun, aber offensichtlich macht er keinen schlechten Job. Vielleicht hätte Pelinka auch keinen schlechten Job gemacht, aber es war wahnsinnig dreist und hätte unsere Glaubwürdigkeit beschädigt.
Dreist fand ich, dass ein Redakteur aufWunsch des Landeshauptmanns kaufmännischer Direktor wird.
Wolf: Soll ich Ihnen Ihre Meinung ausreden? Es ist ein freies Land.
Noch eins zum Ansehen des ORF: Wie steht’s mit der Frage der prekären Mitarbeiter und mit der finanziellen Austrocknung von Ö1? Sagen Sie nicht, Sie müssen nicht für alles im ORF einstehen!
Wolf: Doch. Ich bin ja nicht Betriebsratsobmann. Ich melde mich dort zu Wort, wo es um meine Arbeit in der TV-Information geht – also bei den Zuständen unter Werner Mück, bei der Absetzung von Elmar Oberhauser durch den Stiftungsrat, bei der Causa Pelinka. Die Kolleginnen auf Ö1, die sensationell gute Arbeit leisten und natürlich ordentlich bezahlt gehören, können sich selber artikulieren. Ich habe auch die Resolution „Rettet das Funkhaus“ nicht unterschrieben, obwohl ich total dafür bin. Aber ich muss nicht jede ORF-Debatte usurpieren.
Wenn der ORF nichts wagt und nur auf Quote geht, bekommt er dann nicht ein Legitimationsproblem?
Wolf: Erstens: Wir sind eine wirklich arme Fernsehanstalt. Das ZDF hat für einen Kanal 1,7 Milliarden Euro an Gebühren, wir haben für alle TV-Kanäle, Rundfunksender, Landesstudios 550 Millionen. Zweitens: Die Medienjournalisten in diesem Land beurteilen uns ausschließlich nach den Quoten. Die Sommergespräche im letzten Jahr wurden vernichtet, weil die Quoten schlecht waren. Niemand hat geschrieben, wie die Gespräche waren. Deswegen habe ich darauf bestanden, heuer am Montag nach der Toni Spira zu senden, ich lasse mich doch nicht für Quoten prügeln, für die ich gar nix kann.
Wieso?
Wolf: Weil Quoten viel mehr von der Sendung vorher und vom Konkurrenzprogramm abhängen als vom Gespräch selbst.
Warum thematisiert der ORF seine Probleme nicht selbst?
Wolf: Mach ich doch dauernd, ich verteidige zum Beispiel auf Twitter und Facebook die Gebühren und lasse mich dafür hauen …
Aber nicht im ORF selber!
Wolf: Weil’s nicht funktioniert.
Das eigene Medium in eigener Sache nicht zu nutzen, ist wohl das Absurdeste.
Wolf: (Seufzt.) Ich muss auch nicht alles wissen. Ich bin nicht ORF-Chef.
Möchten Sie nie einer werden?
Wolf: Um nichts in der Welt! Aber Sie haben ja einen sympathisch-pädagogischen Ansatz, immer die Zuseher erziehen wollen …
Pädagogischer, als die BBC bei der Gründung war, geht’s nicht!
Wolf: Ganz falsch! Ich habe meine Master Thesis in Berlin darüber geschrieben, wie man Junge für Politik interessiert. Ein amerikanischer Autor sagt, das geht nur mehr, indem man sie zwingt, in der Schule zum Beispiel. Haben wir ja auch lange probiert: ORF-Monopol und um 19.30 Uhr die „ZiB“ auf beiden Kanälen durchgeschaltet. Aber heute haben Sie digital 400 Sender, da kann man niemanden zwingen, sich was anzuschauen.
Dann muss man die Dinge so spannend machen, dass sie bleiben!
Wolf: Ich versuch’s ja eh. Ich leg mich sogar auf den Tisch, damit sie zuschauen! Man kann Leute verführen, aber nur bis zu einem Punkt. In einer zivilisierten Gesellschaft sind höchstens 15 Prozent bereit, sich intensiver mit Politik auseinandersetzen.
Geht Ihnen der Job auf die Nerven?
Wolf: Nein, ich find ihn super.
Sie haben eben vor dem vollen Audimax drei Herzl-Vorlesungen gehalten …
Wolf: Uni-Professor war mal mein Traumjob, ich wollte Nachfolger von Anton Pelinka werden, deswegen habe ich als Journalist gejobbt, um mein Studium zu verdienen.
Politische Kommunikation zu lehren, wäre das eine Berufsalternative?
Wolf: In ein paar Jahren vielleicht. Unterrichten macht mir großen Spaß, vor allem in Seminaren, wo man diskutieren kann.
Sind Social Media eine Konkurrenz zum Fernsehen?
Wolf: Das Netz als solches ist die Konkurrenz, Social Media helfen schon wieder.
Ich hätte Angst, dass Twitter meine Zeit auffrisst.
Wolf: So intensiv, wie ich es betreibe, erhöht es schon den Grundstress. Aber ich wäre nicht dort, wären die Vorteile nicht größer als die Nachteile.
Könnten Sie aufhören?
Wolf: Sicher. Ich habe neun Monate Karenz gemacht, wunderbar.
Wann würden Sie aufhören?
Wolf: Wenn mir jemand fünf Millionen schenkt.
Ich meinte nicht als Moderator, sondern auf Twitter!
Wolf: Ah, jederzeit. Problemlos. Aber wozu? Ich finde es hochspannend.
Wie trennen Sie zwischen ORF-Wolf und Twitter-Wolf, der Stefan Petzner auch einmal mit dem Hintern ins Gesicht fährt?
Wolf: Das tue ich eben nicht. Für manche Dinge, die der auf Twitter tut, müsste man ihm ja in Wahrheit verbal eine Tätschn antragen, wie Uwe Scheuch sagen würde, aber ich bin ein gewaltfreier Mensch.
Sie werden also schon grantig.
Wolf: Ja, aber total im Rahmen. Wenn Herr Petzner schreibt: Was cashen Sie, Wolf?, würde ich im normalen Leben sagen: Für Sie immer noch Herr Dr. Wolf, Minus, setzen! Das geht da nicht. Es ist ein Graubereich.
Das heißt, es gibt keinen Privat-Wolf?
Wolf: Doch, aber der muss sich zurückhalten. Der Graubereich entsteht, weil es persönliche Medien sind. Deswegen funktioniert das für Faymann nicht. Das Kanzlerteam kann nicht twittern. Bei mir merken die Leute, dass ich es selber bin. Es gibt Grenzbereiche. Einmal sah ich eine Kollegin moderieren und schrieb: Wenn ich die sehe, brauche ich anger therapy, und hatte völlig vergessen, dass sie auch im ORF moderiert. Das hat mir Ärger eingebracht, und zu Recht.
Erleben Sie auf Twitter die Rache für den ORF? Wolf quält uns im TV, wir quälen ihn auf Twitter?
Wolf: Sicher. Aber es wird einen Grund haben, warum Petzners Partei einen Marktanteil von fünf Prozent hat und die „ZiB 2“
30 Prozent und warum ich auf Twitter
20-mal so viele Follower habe.
Verdienen Sie genug im ORF?
Wolf: Wie sagt Martin Schlaff? „Ich komme durch.“ Im Ernst, ich finde mein Gehalt durchaus anständig, aber nicht übertrieben. Wenn stimmt, was ich in der Zeitung lese, bekomme ich pro Sendung gerechnet etwa ein Fünftel von Armin Assinger. Und ich hatte schon deutlich höhere Angebote.
Was erwartet uns Neues an den Sommergesprächen?
Wolf: Es werden wirklich Sommergespräche, auf der Heurigenbank, keine Zuspielungen, keine Zuseherbeteiligung, einfach ein intensives Gespräch. Zu jedem Gesprächspartner gibt es aber ein fünfminütiges Porträt von Klaus Dutzler. Man sieht sie bis zu ihrem Einstieg in die Politik – Bilder, die man einfach nicht kennt, großartige Sachen! Und dann wird es auch um die Person gehen, ich möchte auch Dinge fragen, die noch recht wenig gefragt wurden.
Wir sind gespannt.
Wolf: Ich auch.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen