Nach dem Ersten Weltkrieg sind auf den Ruinen des Osmanischen Reichs neue Staaten entstanden, die knapp hundert Jahre später fast unaufhaltsam zerfallen. Wie die Landkarte des Nahen Ostens künftig aussehen wird, kann heute niemand voraussagen.
Vor einiger Zeit fragte mich ein Journalist in Beirut, ob in Europa ein neues Sykes-Picot-Abkommen vorbereitet werde. Er bezog sich auf das im Mai 1916 zwischen Frankreich und Großbritannien geschlossene Geheimabkommen, das den Nahen Osten neu aufteilen sollte (siehe Kasten). Die Frage des Kollegen ging von zwei Annahmen aus: erstens, dass das alte, nach dem Ersten Weltkrieg in der Region etablierte politische System unwiederbringlich zusammengebrochen sei; und zweitens, dass Europa sowohl das Interesse als auch die Fähigkeit habe, die Grenzen eines neuen politischen Systems in der Region festzulegen.Weiterlesen: Le Monde diplomatique, deutsche Ausgabe
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