Drecksau / 25.03.2013


Irvine Welsh ist der Bad Boy des New Britain. Sein Roman "Trainspotting" dürfte für etwas mehr Ruhe in den schottischen Touristenbüros gesorgt haben und Nessy zwei, drei entspannte Saisons beschert haben. Mit Drecksau hat Welsh nun einigen Wirbel auf den schottischen Polizeikommissariaten veranstaltet.

Welshs Roman kennt keinen Mittelweg. Er springt von gnadenloser Brutalität zu kitschiger Weinerlichkeit und mündet schlußendlich in einer Weltsicht, der einzig die Liebe noch wie ein leuchtender Rettungsring im Schlammstrom unseres Jammertals hienieden leuchtet. Die Mordwaffe in den Eröffnungsseiten ist ein Klauenhammer: Drecksau ist Vorschlag-Hammer-Literatur. Sie katapultiert jedem Hau-den-Lukas den Hut in hohem Bogen über´s ganze Kirmesgelände: Geisterbahn, Lebkuchenherzen, Zuckerwatte. Lustig, laut, ekelhaft, kitschig, bunt, sentimental. Richtig gefährlich kann der Roman allerdings für Leser mit mimetischem Sprechverhalten werden. Verstanden, Muppetköppe!?

Link: Irvine Welsh: "Drecksau" (FAZ) - Stephan Maus – Journalist & Autor

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen