Jüdische Armenhaus wird saniert

Dir. Hanno Loewy und Marielle Scherling Elia bei der Versteigerung des neuen Kunstwerks. - © TF

Hohenems. In Kürze beginnen die Arbeiten zur denkmalschutzgerechten Sanierung des ehemaligen jüdischen Armenhauses in der Jakob-Hannibal-Straße im Jüdischen Viertel.
Aus diesem Grund luden Markus Schadenbauer-Lacha, der nunmehrige Besitzer des Ende des 18. Jahrhunderts von Benjamin Burgauer erbauten Hauses, und Hanno Loewy, Direktor des Jüdischen Museums, zu einem gemeinsamen Abschied „von manchen Überresten der Vergangenheit, den Plumpsklos und engen Stiegen“.

Neben den Führungen konnte man mehr über das „Burgauerhaus“ aus dem Buch von Ursula Dünser erfahren, das auch die Geschichte des Armenhauses enthält. Hanno Loewy spannt darin den Bogen von der Familie Burgauer, die es einst erbaut hat, über die dort versorgten Armen und allein stehenden Alten der jüdischen Gemeinde bis in die Gegenwart.
Der Abend wurde auch genutzt, um Geld für den dauerhaften Erhalt von Mariella Scherlings Kunstinstallation “…ihr selbst seid Fremde in Ägypten gewesen” vor dem Salomon Sulzer Saal, die 2011 im Rahmen der Emsiana entstanden ist. Dafür wurde ein neues Werk der Künstlerin, die in den 1950-er Jahren als italienische Migrantin in Hohenems selbst kurze Zeit im ehemaligen jüdischen Armenhaus wohnte, versteigert.
Der Erlös von 700 Euro soll ebenso in die Erhaltung der Kunstinstallation investiert werden wie die 200 Euro, um die der aus dem Appenzell angereiste Nachkomme Pierre Burgauer einen Kupferstich des Hauses seiner Vorfahren von Norbert Peter erwarb, und der Reinerlös des Buffets von Franz Josef Schnell aus dem Restaurant „Moritz“.


ferdltschabrunGemeindereporter

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