Von Alfred Kubin
Die Reise des Protagonisten in die von der Welt abgeschiedene Traumstadt "Perle", deren Infrastruktur dem Leser in bester Fantasy-Manier genau vorgeführt wird, birgt nicht nur das unterhaltsame Moment des Kulturschocks, sondern führt zugleich vor Augen, wie ein System ohne Mittelpunkt kollabiert.
Die reizvolle Imagination eines zentralistisch und diktatorischorganisierten Gemeinwesens, dem ein eigener Kult eingeschrieben ist, der die grundgelegte Macht- und Ohnmachstruktur perpetuiert, läuft aus in eine verstörte Deperspektivierung, die auch erzählerisch genau in ein
Panoptikum philosophischer, gesellschaftspolitischer und religiöser Details aufgelöst wird.
Verlag: Suhrkamp
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