Von Elias Canetti
Masse und Macht ist nicht nur das Hauptwerk des späteren Nobelpreisträgers für Literatur, Elias Canetti, es ist seine Obsession, an der er über zwanzig Jahre arbeitet. Masse und Macht ist ein ausuferndes Werk, angesiedelt zwischen Anthropologie, Sozialpsychiatrie, Ethnologie, Philosophie, Mythenüberlieferung und vermeidet einzig den von Gustave Le Bon und Sigmund Freud geprägten Begriff der klassischen Massenpsychologie. Mit Hilfe der Massenpsychologie versuchten Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts vorwiegend bürgerliche Kräfte das Phänomen der politisierten Volksmasse zu neutralisieren. Die Masse interpretierten sie nicht wie Karl Marx und Friedrich Engels ideologisch als aktives Revolutionsheer, sondern kulturkritisch als „Gesamtheit der nicht besonders Qualifizierten“ (José Ortega y Gasset).
Verlag: Fischer Taschenbuch
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